Lukas Felder dipl. Architekt ETH Sia
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Haus Oescherstrasse Zollikon

Objekt: Umbau und Erweiterung Einfamilienhaus
Standort: Oescherstrasse, 8702 Zollikon
Bauherrschaft: privat
Realisation: 2013-2014
Mitarbeit: Lukas Felder, Ales Hanak, Hohl&Fry Farbgestalter
Projektblatt: Haus Oescherstrasse Zollikon

 

Ausgangslage _ Bauweise und Materialisierung
Das Haus wurde 1964 durch den Zürcher Architekten Ernst Gisel erbaut, 1994 renoviert und umfassend umgebaut. Das Gebäude ist ein typischer Gisel-Bau. Massiv und solide konstruiert, als raffiniert plastischer Baukörper konzipiert, mit zeitlos wertvollen Bauteilen - Schreinerarbeiten, Schiebefenster, Natursteinarbeiten - ausgestattet. Das Gebäude ist in Massivbauweise - Wände in Mauerwerk und Stahlbeton, Zwischendecken in Stahlbeton, Dachkonstruktion in Holz mit Kupferblecheindeckung - konstruiert. Der Innenausbau ist durch hochwertig schlichte Schreinerarbeiten in Massivholz, unterschiedliche Naturstein- und Massivholzböden, Deckentäfer in Massivholz, sowie einheitlich mit einem Abrieb versehene Wände geprägt. Die Küche und die Bäder sind mit massiven Natursteinbecken und Abdeckungen ausgezeichnet. Das offene Cheminée bildet den räumlichen Schwerpunkt um den sich der Wohn- und Essraum anlegen.

Philosophie und Haltung beim Umbau
Der Umbau sieht eine Anpassung und teilweise Umformulierung des Gebäudes an die Bedürfnisse und Anforderungen der neuen Bewohner vor. Das in der Zeit massgeschneiderte Gehäuse soll auch in Zukunft ein elegantes und robustes Gewand für die neuen, geänderten Bedürfnisse bilden. Im Sinne eines Weiterbauens bleibt der eigenwillige Charakter erhalten und wird noch verstärkt. Das Neue verkörpert einen selbstbewussten weiteren Abschnitt und braucht sich nicht zu verstecken. Der geplante Umbau ergänzt den Bestand auf eine selbstverständliche und unspektakuläre Art. Der Umbau spielt mit den von Gisel angelegten Themen der plastischen Form, dem Verhältnis von Raum und Körper und dem Übergang von Innen und Aussen. Der Spannung von Geschlossen und Offen, von monumentaler Schwere und papierener Haut.

Eingriffe _ Raumangebot
Das Umbauprojekt bringt eine Klärung und Verbesserung der räumlichen Anlage. Die ursprüngliche räumliche Anlage - das Haus als Einheit über drei Geschosse – wird durch einen vorsichtigen Rückbau wiederhergestellt. Die zweigeschossige Eingangshalle wird ins Obergeschoss geöffnet und der Abgang ins Gartengeschoss miteinbezogen. Der Schlafbereich der Eltern im Erdgeschoss wird erweitert. Der heute gedeckte Aussenraum an der Südwestecke wird neu als Gartenzimmer dem Wohnbereich zugeschlagen und der darunter liegende Raum im Gartengeschoss zum Fitnesszimmer ausgebaut. Die Kücheeinrichtung bleibt teilweise erhalten und wird durch neue Elemente – Kochinsel uns Hochschrank - ergänzt. Zusätzlich wird sie mit dem Esszimmer räumlich offener verbunden. Im Obergeschoss werden zwei grosszügige Kinderzimmer eingerichtet mit vergrössertem Bad und Stauraum.

Eingriffe _ Material und Ausstattung
Das Gebäude zeichnet sich durch die Verwendung von natürlichen und hochwertig soliden Materialien aus: Schreinerarbeiten wie Türen und Schränke, Schiebefenster auf der Südseite im Erdgeschoss und im Gartengeschoss, Becken und Abdeckungen in Naturstein, Bodenbeläge in Naturstein und Massivholz, Cheminéeanlage integral. Die Instandstellung inkl. dem Ersatz von defekten und dem Einbau von neuen Bauteilen orientiert sich an der ‘Philosophie‘ des Bestandes.

Fotos©Ariel Huber

 











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